Dos and Don’ts am Badesee
Wo lässt es sich den Sommer schöner genießen als im kühlen Nass? Dabei stehen in der Region Innsbruck Flüsse und Badeseen neben öffentlichen Bädern hoch im Kurs. Bewachte Badestellen scheinen dabei einen großartigen Ausgleich zwischen Sicherheit und Naturnähe zu bieten. Dennoch gibt es auch hier einige Punkte zu beachten.
Bevor es losgeht
Informiert euch vor dem Aufbruch zum See, ob ihr eine bewachte oder freie Badestelle vorfinden werdet. Eine bewachte Badestelle kann ähnlich organisiert sein wie ein Freibad. Ihr bekommt wahrscheinlich kleine Attraktionen geboten und könnt davon ausgehen, dass ihr euch vor Ort mit Lebensmitteln und Getränken eindecken könnt.
Nehmt ihr freie Badestellen in Anspruch, informiert euch im Voraus über die Wasserqualität und eventuelle Gefahren, wie Strömungen und Untiefen. Ist ein Badeverbot ausgeschrieben, ist diesem zur eigenen Sicherheit unbedingt Folge zu leisten.
Wo ihr keine kommerziellen Angebote vorfindet, ist es auch unverzeihlich, essenzielle Gepäckstücke zu Hause zu vergessen. Checkt, ob Proviant, Bikini, Badehosen, Decken und Handtücher sich tatsächlich in der Badetasche befinden. Ihr werdet diese Dinge nicht, wie in einem Hallenbad, vor Ort erstehen können.
Wählt einen gut einsehbaren Liegeplatz und macht euch rechtzeitig Gedanken, wie ihr eure Wertsachen verwahrt, während ihr im Wasser seid. Nehmt bestenfalls nur wenige Geräte wie Musikanlagen und Smartphones mit und tragt Karten und Bargeld direkt am Körper.
Bei steigenden Temperaturen im Hochsommer ist zudem Sonnenschutz ein großes Thema. Versucht einen Schattenplatz zu finden und tragt wiederholt Sonnencreme auf. Die Wirkung der Sonneneinstrahlung maximiert sich durch die Reflexion des Wassers. Zusätzlich sind Sonnenbrillen für Damen, Herren und Kinder in der jeweils richtigen Passform und lockere Kopfbedeckungen sehr zu empfehlen.
Steinige Ufer und unwegsames Gelände können unter Umständen mit entsprechenden Badeschuhen leichter bewältigt werden.
Was nicht geht
Da in stehende Gewässer die Wasserqualität durch natürliche Einflüsse wechseln kann und Gefahrenquellen häufig nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, empfiehlt es sich, nur an öffentlich ausgeschrieben Badestellen zu baden.
Gerade Berg- und Baggerseen weisen das ganze Jahr über relativ niedrige Temperaturen auf. Gebt dem Körper Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Andernfalls drohen fiese Krämpfe. Bedenkt auch den stärkeren Energieverbrauch im Vergleich zum Baden in temperierten Hallenbädern.
Bevor ihr einen Kopfsprung ins Wasser wagt, solltet ihr euch über die tatsächliche Tiefe der Sprungzone informieren. Im knietiefen Wasser drohen ebenso unglückliche Unfälle wie auf unvorhergesehenen Felsvorsprüngen.
Neben Felsen birgt die freie Natur auch weitere Gefahren. So können auch geübte Schwimmer in unsichtbaren Wasserpflanzen hängen bleiben und in lebensgefährliche Situationen geraten.
Zudem lässt die glatte Wasserfläche den Badegast schnell einmal eine Entfernung falsch einschätzen. Schwimmt nicht zu weit raus und kehrt um, wenn ihr Erschöpfungssymptome bemerkt, stark friert, sich Nachwirkungen der Sonne einstellen oder sich Anzeichen für ein Gewitter abzeichnen.
Nutzen auch Wassersportler auf Schiffen und großem Gerät das Gewässer, haltet euch explizit in den für Schwimmer ausgewiesenen Bereichen auf. So vermeidet ihr böse Unfälle auf den Fahrwegen.
Ansonsten gilt das aus dem Freibad bekannte Reglement:
- Nichtschwimmer bleiben im Flachwasser
- Eltern behalten ihre Kinder (egal ob schwimmfähig oder nicht) permanent im Auge
- nicht mit vollem Magen schwimmen
- nicht ins Wasser urinieren
- vor dem Baden duschen
- FKK in ausgewiesenen Bereichen
- gegenseitige Rücksichtnahme
Was man gemacht haben muss
Was ist nach all den Vorkehrungen und Regelungen nun das besondere an einem Badesee? Ganz klar: Die Weite und die Nähe zur Natur. Unter guten Bedingungen (bei klarem Wasser und wenig Besucheraufkommen) erhaltet ihr einen exklusiven Einblick in das Leben am und im Wasser. Ihr könnt Libellen, Frösche, Vögel und neugierige Uferbewohner beobachten. Vielleicht trefft ihr auch einen Fisch oder verbindet den Badespaß sogar mit einem Angelausflug.
Wer etwas mehr Action erwartet, nutzt die Gelegenheit, mit dem Boot rauszufahren oder eine spannende Wassersportart auszuprobieren. Häufig werden sogar Kurse vor Ort angeboten. Hier können z. B. Kite-Surfing, Stand-up-Paddling oder Hydro Biking sehr interessant sein.
Die Kleinen und Junggebliebenen kommen an den nahegelegenen Baggerseen durch Abenteuerrutschen und Klettervorrichtungen voll auf ihre Kosten.
Ganz klassisch sollte man an einem echten Badesee auch einmal über einen Steg ins Wasser gesprungen sein. Dies alles lässt sich wunderbar mit einem Campingausflug verbinden. Aber Vorsicht: Sucht euch bestenfalls einen öffentlichen Campingplatz. Wildcamping ist nur in seltenen Fällen erlaubt.