Samstag, April 20, 2024
Freizeit

Tiroler Einzelhandel zwischen Tradition und Innovation

Shopping vor alpiner Kulisse: Wenn das Einkaufen im Internet etwas nicht bieten kann, dann ist es ein solches Ambiente. Kein Wunder, dass es da dem Tiroler Einzelhandel im Vergleich zum Rest von Österreich überdurchschnittlich gut geht. Innsbruck ist da ein leuchtendes Beispiel, das neben einer malerischen Altstadt auch moderne Shoppingzentren bietet.

Um das lokale Einkaufserlebnis für Einheimische und Touristen weiterhin interessant zu gestalten, lässt sich der Einzelhandel einiges einfallen. Davon profitieren auch die Kunden: Ein Überblick, was es in der Branche Neues gibt und warum es sich für Besucher lohnt, in Innsbruck und anderen Tiroler Städten offline zu shoppen.

Zur Situation des lokalen Einzelhandels

Dem Tiroler Einzelhandel geht es verhältnismäßig gut. Trotz internationaler Konkurrenz aus dem Internet sind die Umsätze in 2015 nominell um 1,6 und real um 0,8 Prozent gewachsen. Damit hat sich der stationäre Handel in Tirol besser entwickelt als in Gesamtösterreich.

Doch ganz ohne Digitalisierung und technische Innovationen geht es auch hier nicht: Wer als schon heute an morgen denkt, hat unter anderem die Möglichkeit, mit einem iPad-Kassensystem den Einzelhandel und die jeweiligen Prozesse in seinem Geschäft digital zu regeln – laut dem Anbieter INVENTORUM handelt es sich dabei um ein Kassensystem, das Kassenprogramm, Warenwirtschaft, Buchhaltung und sogar Online-Shop in sich vereint.

Über weitere Ansätze, wie die Branche On- und Offline-Welt verbinden kann, wurde kürzlich in St. Johann informiert: Bei einer Idee handelt es sich zum Beispiel um das Projekt shop.tirol: Gewissermaßen ein Online-Marktplatz, der lokalen Händlern eine Plattform zum Einstieg in den Online-Handel bieten soll. Es gilt für die Branche besonders, die digitale Welt und ihre technischen Vorzüge mit den traditionellen Werten des stationären Einzelhandels zu kombinieren.

Einzelhandel Innsbruck
Die Gassen rund um die historische Altstadt zählen zu den Shopping-Hotspots von Innsbruck.

Einzelhandel entdeckt alte und neue Stärken

Doch nicht jeder Betrieb muss zwangsläufig sein Geschäft in das WWW verlagern: Stattdessen oder ergänzend kann man sich auch auf alte Stärken besinnen. Denn immer noch „sucht der Kunde häufig das persönliche Gespräch“, sagt Marije Moors vom Ortsmarketing St. Johann. Gemeinsamen können sich die örtlichen Betriebe gegenseitig stärken und für den Kunden den Stadtbummel zum Erlebnis machen.

Bereits im Jänner berichtete die Zeitung Der Standard, dass die „Innenstädte vor einem Revival stehen“: Als Grund, warum in den kommenden Jahren die Innenstädte ihre alte Beliebtheit zurückerobern können, ist vor allem die höhere „Aufenthaltsqualität der Innenstädte“: In Innsbruck sind beispielsweise die Maria-Theresien-Straße und die Gassen der historischen Altstadt als besonders atmosphärische Shopping-Hotspots zu nennen.

Warum sich der Aufenthalt für jeden Besucher lohnen kann? Es gibt nicht nur zahlreiche Läden zu entdecken, sondern auch Cafés, die zu einer Melange in der Sonne einladen: Allein der Blick von der Annasäule in der Maria-Theresien-Straße in Richtung Norden auf schneebedeckte Bergspitzen ist prachtvoll. Zudem atmen geschichtsinteressierte Besucher förmlich den Geist vergangener Epochen, wenn es beim Bummel an den barocken Prachtbauten entlang geht. Ein starker Einzelhandel vor Ort kommt also allen Beteiligten zugute.