Freitag, April 19, 2024
Fußball

Die österreichischen Teams in der Champions League

Die UEFA Champions League nähert sich langsam, aber sicher dem Höhepunkt der Saison. Mit Manchester City, FC Liverpool und Real Madrid waren drei Top-Favoriten im Halbfinale mit dabei. Der FC Villareal sorgte hingegen für eine Bombenüberraschung, als es ihm gelang, den deutschen Mitfavoriten FC Bayern München aus dem Turnier zu werfen.

Diese Überraschungsmannschaften sind keine Seltenheit, doch leider gelang es bisher noch keiner österreichischen Mannschaft sich in der UEFA Champions League so weit vorzuarbeiten. Bisher konnten sich lediglich vier Mannschaften für den Bewerb qualifizieren. Das waren Sturm Graz, Red Bull Salzburg, Austria Wien und Rapid Wien. Die erstgenannten qualifizierten sich je dreimal, Rapid Wien brachte es auf zwei erfolgreiche Teilnahmen. Doch die meisten dieser Erfolge liegen schon sehr lange zurück.

Bild: Unsplash.com / E. Garcia

Vier Mannschaften waren bisher dabei

Sturm Graz spielte zuletzt in der Saison 2000/2001 in der Liga der Großen mit, Austria Wien in der Saison 2013/2014 und Rapid Wien in der Saison 2005/2006. Lediglich Red Bull Salzburg gelang es, nach nicht weniger als elf erfolglosen Anläufen, in der Saison 2019/2020 endlich im Konzert der besten Mannschaften Europas mitzuspielen. Seither hat sich die beste österreichische Fußballmannschaft der letzten zehn Jahre ein weiteres Mal für die Liga in Stellung gebracht. Das freut auch die Fans von Live Wetten, die Red Bull Salzburg mehr als ein Jahrzehnt kurz vor dem Ziel scheitern sahen. Zu oft gab die Mannschaft das Heft in letzter Minute aus der Hand und sah danach wieder durch die Finger. Doch nun scheint der Bann gebrochen zu sein und Red Bull Salzburg kann sein Können auch in der UEFA Champions League beweisen.

Red Bull Salzburg verlor Star um Star

Kaum war die Gruppenphase überwunden, überzeugte das Team mit großartigen Spielen, darunter gegen den FC Liverpool des deutschen Star-Trainers Jürgen Klopp. Der war von den Spielern aus Salzburg so überzeugt, dass er bereits mehrfach Stars der Mannschaft nach Liverpool lockte. Damit musste der Österreichische Fußball-Serienmeister erst lernen umzugehen, schließlich wandern regelmäßig Spitzenspieler zum Schwesterverein RB Leipzig ab.

In der Zwischenzeit sind weitere Vereine auf die Salzburger Stars aufmerksam geworden. Bestes Beispiel dafür war Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben warben den Norweger Erling Haaland erst vor etwas mehr als zwei Jahren für eine Ablöse von 20 Millionen Euro ab. Mittlerweile verfügt der Stürmer über einen Marktwert von 150 Millionen Euro und wird in der nächsten Saison voraussichtlich bei Manchester City auflaufen. Doch für Nachschub ist gesorgt. Der BVB hat den österreichischen Nationalspieler Karim Adeyemi als potenziellen Nachfolger von Erling Haaland ausgemacht und ist offenbar bereit eine Ablöse von 38 Millionen Euro an Red Bull Salzburg zu bezahlen. Damit bekommt der Österreichische Meister den Preis des Erfolgs zu spüren. Doch die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit des Vereins lässt hoffen, dass auch weiterhin starke Spieler in der Mannschaft heranwachsen und weitere aufsehenerregende Spiele in der UEFA Champions League möglich machen.

Eine wechselvolle Geschichte für Teams aus Österreich

Die Geschichte österreichischer Teams in der Liga der Superstars begann bereits zwei Jahre nach deren Gründung. Ursprünglich firmiert der Bewerb unter dem Namen Europapokal der Landesmeister. Nach der Saison 1991/1992 und dem Sieg des FC Barcelona benannte die UEFA die Liga in UEFA Champions League um. In der Saison 1994/1995 traf Austria Salzburg erstmals in der Gruppenphase an. Doch mit Ajax Amsterdam, AC Milan und AEK Athen sollte die Mannschaft unüberwindbare Gegner zugelost bekommen, wie sich später herausstellte. Ein Sieg und drei Remis reichten für Platz drei in der Tabelle. Die beiden Gruppengegner Ajax Amsterdam und AC Milan standen sich später auch im Finale der UEFA Champions League in Wien gegenüber, Ajax Amsterdam holte sich den Sieg in diesem Jahr.

Rapid Wien tat sich da schon deutlich schwerer. Zwei Jahre später reichte es nach zwei Unentschieden nur für Platz vier in der Gruppenphase. Juventus Turin, Manchester United und Fenerbahce Istanbul erwiesen sich als zu harte Gegner für die Wiener. Sturm Graz versuchte erstmals in der Saison 1998/1999 sein Glück. Doch die übermächtigen Gegner Real Madrid, Inter Mailand und Spartak Moskau ließen in den Gruppenspielen lediglich drei Remis zu. Ein Jahr später lief es für die Grazer schon deutlich besser. Gegen Marseille und Croatia Zagreb schaffte Sturm Graz zwei Heimsiege. Manchester United erwies sich hingegen als übermächtiger Gegner.

Sturm Graz schrieb Geschichte

Zwei Jahre später schrieben die Steirer dann endgültig österreichische Champions League Geschichte. Erstmals gelang es einer Mannschaft aus der Alpenrepublik, die Gruppenphase der UEFA Champions League zu überstehen. Die Mannschaft stieg mit einer negativen Tordifferenz gegen Galatasaray Istanbul, AS Monaco und Glasgow Rangers in die Runde der besten 16 Mannschaften Europas auf. Dort war dann allerdings in der damals noch existierenden zweiten Gruppenphase gegen Manchester United, Valencia und Panathinaikos Athen Schluss. Die Ernüchterung folgte in der Saison 2005/2006. Rapid Wien schied punktelos aus, danach war für lange Zeit Schluss. 2013/2014 holte Austria Wien immerhin fünf Punkte.

Red Bull Salzburg profitiert aktuell auch von der Aufbauarbeit eines Mannes, der demnächst die österreichische Fußball-Nationalmannschaft als Trainer übernehmen wird. Ralf Rangnick war einst bei Red Bull Salzburg tätig und prägte nicht nur die Nachwuchsarbeit, sondern vor allem jenen fußballerischen Stil, der die Mannschaft zu einer europäischen Spitzenmannschaft geformt hat. Nun wird sich zeigen, ob die Salzburger auch auf lange Sicht in der UEFA Champions League gestehen können.