Dienstag, April 23, 2024
Umwelt

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Da die Energiekosten stetig weiter ansteigen, fragen sich viele Menschen, wie sich beim Stromverbrauch Geld sparen lässt. Die Antwort darauf ist nicht so einfach und jeder muss die eigenen Möglichkeiten herausfinden. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass man mit einem Balkonkraftwerk nicht viel falsch machen kann. Die kleinen Solaranlagen werden einfach auf dem Balkon oder im Garten angebracht und sorgen dort mithilfe von Sonnenlicht für eine umweltfreundliche Stromerzeugung. Doch wie funktioniert ein Balkonkraftwerk und für wen eignet es sich? Alle Informationen dazu haben wir in diesem Artikel zusammengetragen.

Bild: Pixabay / anncapictures

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Bei einem Balkonkraftwerk handelt es sich um ein kleines Photovoltaikmodul mit Schutzkontaktstecker und integriertem Wechselrichter. Manche Modelle verfügen auch über einen zugelassenen Spezialstecker. Die Solarmodule eines Balkonkraftwerkes können auf dem Balkon oder der Terrasse einfach selbst montiert werden. Dafür sind Anleitungen des Herstellers zu beachten.

So funktioniert ein Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerke können Sonnenenergie in Strom umwandeln und ins eigene Wohnungsnetz einspeisen. Durch den Wechselrichter wird gewonnener Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und kann so direkt von Haushaltsgeräten bezogen werden. In den meisten Fällen bestehen Balkonkraftwerke aus einem oder zwei Solarmodulen, manchmal sind es auch mehr. Treffen Sonnenstrahlen darauf, erfolgt im Inneren des Balkonkraftwerkes die Umwandlung der Sonnenenergie in Strom.

Eine Besonderheit: Das Balkonkraftwerk mit Speicher

Ein Balkonkraftwerk mit Speicher speist den produzierten Strom nicht sofort ins Haushaltsnetz ein, sondern bewahrt ihn zunächst auf. Deswegen eignen sich diese Module auch als Notstromaggregate und zur Überbrückung trüber Tage ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Für wen lohnt sich ein eigenes Balkonkraftwerk?

Klagt man oft über eine hohe Stromrechnung oder besteht der Haushalt aus sehr vielen Mitgliedern, kann sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes lohnen. Die Anschaffungskosten sind zwar einerseits recht hoch und beginnen meist erst ab 500 Euro. Nach ein paar Jahren der intensiven Nutzung beginnt sich die Investition jedoch im Normalfall zu rechnen. Hersteller geben in den meisten Fällen eine Garantiezeit von mindestens 25 Jahren an. In dieser Zeit sollte das Balkonkraftwerk also einwandfrei funktionieren.

Den richtigen Standort wählen

Damit sich eine kleine Photovoltaikanlage wirklich rechnet, ist es wichtig, einen guten Standort auszuwählen. Am besten eignen sich Balkone oder Gärten, die nach Süden ausgerichtet sind, da die Sonne dort am meisten scheint.

Anschluss des Balkonkraftwerkes

Grundsätzlich kann ein Balkonkraftwerk gefahrlos mit einem herkömmlichen Schuko-Stecker in eine Steckdose gesteckt werden. Wichtig ist dabei allerdings, dass die elektrische Anlage im Haus in einwandfreiem Zustand ist. Dafür braucht man möglichst einen FI-Schutzschalter.

Bei einer Wieland-Steckdose sind die Stifte zusätzlich vor äußeren Berührungen geschützt. Allerdings darf man sie nicht selbst installieren, sondern muss eine Fachperson damit beauftragen. Die Kosten für eine Wieland-Steckdose betragen häufig um die 25 Euro, allerdings muss die Montage noch eingerechnet werden.

Die Vorteile und Besonderheiten eines Balkonkraftwerkes

Mit einem Balkonkraftwerk kann man einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. Überschüssiger Strom, der von den eigenen Haushaltsgeräten nicht verwendet wird, geht nicht einfach verloren. Stattdessen wird er automatisch ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Mit einem Balkonkraftwerk haben Mieter/innen die Möglichkeit, Stromkosten zu sparen. Wichtig ist aber, dass man die Anschaffung und Montage zuerst mit dem Vermieter oder der Vermieterin abklärt.

Kaufberatung – Was ist bei der Wahl eines Balkonkraftwerkes zu beachten?

Bei den unzähligen Balkonkraftwerken auf dem Markt, ist es nicht einfach, die richtige Wahl zu treffen. Im Folgenden möchten wir einen besseren Überblick darüber verschaffen, worauf es beim Kauf des eigenen Balkonkraftwerkes ankommt.

Anzahl und Größe der Solarmodule

Bevor man sich für ein passendes Balkonkraftwerk entscheiden kann, muss man wissen, wie viel Platz auf dem Balkon oder der Terrasse dafür zur Verfügung steht. Diesen vorher auszumessen, sorgt für mehr Übersicht bei der Auswahl. Man sollte immer bedenken, dass Solarmodule bei entsprechender Größe die Sicht nehmen können. Das macht einen Balkon häufig unattraktiv. Manche Solarmodule lassen sich unkompliziert am Balkongeländer anbringen, wo sie weniger stören.

Gewicht des Solarmoduls

Grundsätzlich sind Balkongeländer sehr robust, weshalb sich auch Solarmodule bis zu 24 Kilogramm daran befestigen lassen. Allerdings entscheidet das Gewicht auch über die Handlichkeit. Besonders dann, wenn sich die eigene Wohnung weit oben im Haus befindet, sollte ein Solarmodul nicht zu viel wiegen. Ein leichtes Balkonkraftwerk hat weiterhin den Vorteil, dass es bei der Montage einfacher zu handhaben ist.

Leistung der Module

Wie hoch die Leistung des Balkonkraftwerkes sein muss, hängt vom Verbrauch eines Haushalts ab. Grundsätzlich dürfen mit einem Wechselrichter maximal 600 Watt ins Hausnetz eingespeist werden. Damit soll verhindert werden, dass es zu Überlastungen kommt. Allerdings benötigen viele Haushalte ohnehin keine so hohe Leistung. Verbraucht man beispielsweise etwa 2.000 Kilowatt im Jahr, werden kleine Solaranlagen mit einer maximalen Leistung von 300 bis 400 Watt empfohlen.

Maximalleistung des Wechselrichters

Der Wechselrichter sollte eine etwas geringere Leistung haben als das Solarmodul. Ist es andersherum, muss der Wechselrichter zu oft in ungünstigen Teillastbereichen arbeiten. Bei einer zu geringen Leistung des Inverters wird höchstwahrscheinlich wertvolle Erzeugungsleistung des Moduls verschwendet.

Die richtige Kabellänge

Je nachdem, wo sich die nächste Steckdose im oder am Haus befindet, kann das Verbindungskabel unterschiedliche Längen aufweisen. Im Normalfall ist es 5 bis 10 Meter lang. Es gibt aber auch Kabel in den Längen 15, 20 und 30 Meter. Stellt man nach dem Kauf fest, dass das Kabel nicht bis zur Steckdose reicht, kann man sich auch mit einem Verlängerungskabel behelfen. Allerdings empfehlen Experten den Gebrauch eines einzigen Kabels vom Solarmodul bis zur Steckdose.

Kosten und Lieferumfang

Die Kosten für ein Balkonkraftwerk variieren mitunter stark. Das liegt vor allem daran, dass die Hersteller ihre Produkte mit unterschiedlichem Lieferumfang anbieten. Während manche Balkonkraftwerke nur zusammen mit einer kurzen Kabelverbindung zum Inverter verkauft werden, verkaufen andere Hersteller komplette Kits. In denen befinden sich neben Befestigungsmaterial auch Kabel unterschiedlicher Längen und spezielle Einspeisesteckdosen mit dazugehörigen Steckern.

Das Fazit – Strom und Umwelt schonen mit einem Balkonkraftwerk

Das Balkonkraftwerk bietet die Möglichkeit, aktiv Strom für den eigenen Haushalt zu produzieren. Die unterschiedlichen Module machen das möglich. Wie groß ein Balkonkraftwerk sein soll und aus wie vielen Solarmodulen es besteht, ist abhängig davon, wie viel Platz man auf dem Balkon oder der Terrasse hat. Nutzer von Balkonkraftwerken tragen maßgeblich zum Schutz der Umwelt bei, da sie alternative Stromerzeugung fördern.