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Alles Zufall im Slotspiel? Nummerngeneratoren sorgen dafür

Nicht jedes Glücksspiel trägt den Namen zu Recht. Doch während Kartenspiele wie Poker und Blackjack in erster Linie auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten beruhen, wobei im Poker noch Psychologie hinzukommt, sind die meisten Casino-Spiele tatsächlich von Fortuna abhängig.

Zufallsgeneratoren (auf Englisch heißen sie Random Number Generator oder RNG) sorgen dafür. Diese beruhen auf Software-Algorithmen, die dafür sorgen, dass Nummern und Ereignisse wirklich nach dem Zufallsprinzip bestimmt werden.

Slot Machine
Zufallsgeneratoren in Slot Machines garantieren faire Gewinnchancen für alle Spieler | Bild: Unsplash.com / SLNC

Rechtsstreitigkeiten und Kontroversen um Glücksspielgewinne

Bei den Slots, die weltweit die beliebtesten Casinospiele sind, wird dadurch Fairness garantiert. Es gibt diverse Möglichkeiten, wie die Computer die Zahlen generieren. Eine davon ist, dass der Computer eine beliebige Nummer aus der aktuellen Uhrzeit wählt und diese ausliest, sobald der Zocker die Stopptaste betätigt. Diese Zahl wird dann mit anderen, zufällig ausgewählten Faktoren aus dem Algorithmus kombiniert. Der RNG generiert aber nicht nur eine Zahl, sondern Millionen davon, und das in jeder Sekunde. Diese Zahl bestimmen die Walzendrehungen. Dadurch ist der Ausgang des Slotspiels unmöglich vorhersagbar.

Sein Glück beeinflussen kann ein Spieler nur bei der Auswahl seines Games. Verschiedene Volatilitäten, Ausschüttungsquoten und Gewinnmöglichkeiten inklusive Boni und Free Spins schaffen verschiedene Voraussetzungen und statistische Gewinnchancen.

Weil die Zufallsgeneratoren unberechenbar sind, kommt es aber auch vor, dass ein Zocker mehrfach einen großen Gewinn einfährt. Das ist bei den Slots nicht anders als beim Lottospiel, wo trotz astronomisch geringer Wahrscheinlichkeiten Spieler mehr als einmal eine sechs- oder siebenstellige Summe kassiert haben.

Softwarefehler sind allerdings nie hundertprozentig ausgeschlossen. Zumindest war das die Ausgangslage für einen Rechtsstreit zwischen einem Zocker aus der Schweiz und der Casinos Austria AG. Behar Merlaku hatte im März 2010 an einem Automaten im Casino Bregenz gezockt, als das Gerät ihm einen Jackpot von 43 Millionen Euro anzeigte. Doch ausgezahlt wurde der nicht. Das Casino berief sich auf einen Fehler und gab den maximalen Jackpot in dem betreffenden Spiel mit 4500 Euro an.

Merlaku, der den Spielautomaten samt Anzeige mit seinem Handy gefilmt hatte, zog vor Gericht und klagte statt auf die volle Summe immerhin noch auf 5 Millionen, da die Gerichtkosten von der Höhe des Streitwerts abhängen und vom Kläger im Voraus zu bezahlen sind.  Schließlich wurden ihm eine Million Euro zugesprochen.

Alternative Anwendungen von Zufallsgeneratoren

Ohne Schwierigkeiten und Rechtsstreit sind andere Zocker an Slots in Österreich auf einen Schlag wohlhabend geworden. Im November 2023 kassierte ein Spieler im Casino Wien den bis dahin höchsten Jackpot im Fort Knox Gewinnspiel. Sein Abstecher ins Casino brachte ihm 331.915,77 Euro ein. Er war bereits der dritte Glückspilz im vergangenen Jahr, der den Jackpot knackte.

Zufallsgeneratoren gibt es aber nicht nur innerhalb von Computern. Vor allem, wenn es um Passwörter und verschlüsselt übertragene Daten geht, werden RNG außerhalb der Maschinen eingesetzt. Das ist ein weiterer Schritt, um es Hackern unmöglich zu machen, sich Zugriff auf die Daten zu verschaffen.

Ein beliebter Zufallsgenerator ist in vielen Haushalten als Dekoration zu finden. Bei den 1963 erfundenen, psychedelisch anmutenden Lavalampen, setzt die thermische Energie einer Glühlampe zwei farblich verschiedene, ineinander nicht lösliche Flüssigkeiten in Bewegung. Dass die daraus resultierenden Formen mehr als nur ästhetischen Nutzen haben, ist allerdings wenigen Besitzern bewusst.

Um Lavalampen als Zufallsgeneratoren zu benutzen, werden mehrere der Objekte gefilmt. Die sich verändernden Formen werden in Zahlen umgewandelt und zur Verschlüsselung von Daten verwendet. Selbst wenn sämtliche physikalischen Werte der Lampen bekannt sind, lassen sich die Veränderungen bei den wabernden Formen nicht präzise vorhersagen. Das macht die leuchtenden Zufallsgeneratoren ideal als Datenschützer.

Auch der wohl älteste Zufallsgenerator der Menschheitsgeschichte ist in den meisten Haushalten zu finden. Schon der sechsseitige Würfel, der noch heute beim Knobeln eingesetzt wird, beruht auf dem reinen Zufallsprinzip. Im Gegensatz zur Lavalampe oder der Slotmaschine ist er allerdings nicht vor Manipulation geschützt. Gewiefte Zinker, die heimlich die Gewichtung der Würfel und damit die Wahrscheinlichkeiten, wie sie landen, verändert haben, gibt es seit jeher. Bei perfekt ausgewogenen, nicht manipulierten Würfeln ist das Ergebnis jedoch genauso ungewiss wie bei den computergenerierten RNG. Nur die Zahl der Möglichkeiten ist deutlich geringer,

Wer meint, ein System entwickelt zu haben, mit dem sich beeinflussen lässt, wie die Würfel fallen, kann dabei vorübergehend Glück haben. Aber mehr als das ist es auch nicht.

Beliebte Glücksspiele in Österreich

Doch Spiele, deren Ausgang einzig von Fortuna abhängt, sind vielleicht auch gerade deshalb nicht nur in Österreich die bevorzugten Formen des Glücksspiels. An erster Stelle bei den Zockern steht das klassische Lotto 6 aus 45. Im Jahr 2020 wurden in Österreich 680 Millionen Euro mit Lottotipps umgesetzt. Online-Gaming kam auf einen Umsatz von 284 Millionen Euro. Sportwetten lagen mit 283 Millionen Euro auf dem dritten Platz.

Rund 41 Prozent der Österreicher unterhalten sich mindestens einmal pro Jahr mit Glücksspielen. Zufallsgeneratoren machen reines Glücksspiel sicher und fair.

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