Keramikfliesen richtig auswählen: Materialien, Formate und Trends
Die Wahl des richtigen Wand- und Bodenbelags spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Innen- und Außenbereichen. Keramikfliesen bieten dank ihrer Widerstandsfähigkeit und ästhetischen Vielfalt zahlreiche Vorteile. Sie sind nicht nur besonders robust, sondern auch ideal für Räume mit besonderen Anforderungen, wie etwa Badezimmer oder Außenbereiche. Die richtige Auswahl hängt von verschiedenen Kriterien wie Rutschhemmung, Wasseraufnahme und Design ab – Faktoren, die wesentlich zum Gesamtergebnis beitragen.
Der Hauptbestandteil von Keramikfliesen ist Ton, der thermisch behandelt und mit Zuschlagstoffen angereichert wird. Das Gemisch aus Ton, mineralischen Zuschlagstoffen und Wasser wird gepresst und bei Temperaturen von über 1000 °C gebrannt.
So entstehen strapazierfähige und pflegeleichte keramische Fliesen, die sich besonders gut für Feucht- und Nassräume eignen. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Wärmeleit- und Speicherfähigkeit sind Keramikfliesen auch sehr gut mit einer Fußbodenheizung kombinierbar. Da moderne Fliesen in vielen Variationen erhältlich sind – sogar in Naturstein- und Holzoptik – erfreuen sie sich auch als Bodenbelag in Wohnräumen wachsender Beliebtheit.
Keramikfliesen sind äußerst robust, langlebig, abriebfest und pflegeleicht. Die Reinigung reduziert sich auf das Wischen mit einem feuchten Tuch und einem milden Reiniger. Bevor Sie jedoch einen Fliesenleger:in beauftragen, sollten Sie die im Folgenden beschriebenen Eigenschaften von keramikfliesen beachten.
Einteilung von Keramikfliesen nach Anwendungsbereich
Fliesen lassen sich nach verschiedenen Kriterien kategorisieren. Grundlegend ist die Unterscheidung nach dem Einbauort: Es gibt Wand- und Bodenfliesen. Bodenfliesen müssen stärkeren Belastungen standhalten und sind daher dicker, schwerer und abriebfester als Wandfliesen. Zudem müssen sie im Gegensatz zu Wandfliesen rutschhemmend sein. Bodenfliesen können an Wänden verlegt werden, Wandfliesen sind für den Boden jedoch nicht geeignet.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Anwendungsbereich, wodurch Fliesen in Innen- und Außenfliesen unterteilt werden. Außenfliesen müssen witterungsbeständig, frostsicher und stark rutschhemmend sein, um den Einflüssen von Schnee, Regen und Temperaturschwankungen standzuhalten. Daher eignen sich Außenfliesen auch für den Innenbereich, während Innenfliesen für den Außenbereich nicht geeignet sind.
Einteilung von Keramikfliesen nach Oberflächenbehandlung
Keramikfliesen (insbesondere Bodenfliesen für den Außenfliesen) werden oft oberflächenbehandelt (aufgeraut oder strukturiert), um sie rutschhemmend zu machen. Optisch reicht die Auswahl von matten und satinierten bis hin zu glänzenden und polierten Oberflächen. Fliesen können zudem glasiert oder unglasiert sein, wobei die Glasur eine Schutz- und Nutzschicht bildet.
Einteilung von Keramikfliesen nach Fliesenformat
Keramikfliesen sind in vielen Formaten erhältlich, von kleinen Mosaikfliesen bis hin zu großformatigen Varianten wie 200 x 100 cm. Für kleinere Badezimmer sind mittelgroße Formate wie 30 x 60 cm oder 60 x 60 cm am besten geeignet, da größere Fliesen in kleinen Räumen optisch oft einen schlechteren Eindruck machen und andererseits bei der Verlegung mehr Verschnitt anfällt. Je größer das Bad, desto größer können auch die Fliesen sein.
Einteilung von Keramikfliesen nach Rutschhemmung
Beim Kauf von Fliesen ist es wichtig, auf die Rutschsicherheitsklasse (R) zu achten. Je höher die Klasse, desto rutschhemmender ist die Fliese. In Innenbereichen werden meist Fliesen der Rutschsicherheitsklassen R9 und R10 angewandt, während im Außenbereich Fliesen mit den Klassen R11 und R12 zum Einsatz kommen.
Einteilung von Keramikfliesen nach Wasseraufnahme
Der Grad der Wasseraufnahme ist ein weiterer wichtiger Faktor beim Fliesenkauf. Außenfliesen müssen eine Wasseraufnahme von weniger als 0,5 % aufweisen, um frostsicher zu sein. Solche Fliesen bestehen aus Feinsteinzeug, da Steinzeug- und Steingutfliesen diese Anforderungen nicht erfüllen.
Einteilung von Keramikfliesen nach Farbe und Form
Keramikfliesen sind heute nicht nur als quadratische und rechteckige Fliesen, sondern auch in vielen weiteren Formen erhältlich 8z. B. oktogonale Fliesen). Vor allem sechseckige (wabenförmige) Fliesen erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Farbauswahl gelten, da sie gemeinsam mit dem Verlegemuster das Erscheinungsbild des Badezimmers stark beeinflusst. Die Farbgebung sollte nicht zu bunt sein, um keine zu aggressive Atmosphäre zu schaffen. Für kleine Räume eignen sich helle Farben wie Weiß, Beige, Hellgrau oder Pastelltöne am besten, da sie den Raum optisch vergrößern. Zudem sind Kalkablagerungen auf hellen Fliesen weniger sichtbar. Dunkle Fliesen werden häufig in größeren Badezimmern oder zur Akzentuierung einzelner Wände eingesetzt.
Ein aktueller Trend sind weiße Fliesen mit grauen Fugen (dies betont die Form und das Format der Fliesen), farbige Fliesen mit weißen Fugen sowie Travertin-Fliesen.